Zensur in Kochgruppen auf Facebook

Nachdem mir nun in der zweiten Kochgruppe auf Facebook mitgeteilt wurde, ich solle das Veröffentlichen von Rezepten zu bestimmten Produkten unterlassen, weil ich sonst aus der Kochgruppe entfernt werde – aus der ersten wurde ich schon rausgeworfen –, muss ich nun doch mal, nachdem ich mich erst zurückgehalten habe, in die Offensive gehen und mich zu Wort melden.

Um die Rezepte und Produkte gleich zu Anfang zu nennen: Es handelt sich um Hoden-, Hirn- und Insektengerichte. Ich hatte vermutlich zu laienhaft und naiv erwartet, dass kulinarisch Interessierte in einer Kochgruppe auch wortwörtlich über ihren eigenen Tellerrand schauen und somit für ungewöhnliche Rezepte und auch Rezepte aus anderen Kulturen zugänglich sind. Damit lag ich jedoch anscheinend falsch. Dass die genannten Rezepte nicht jedermanns Geschmack sind, weiß ich und kann ich akzeptieren. Dass aber Kulinariker sich nicht neuen Ideen und Erfahrungen öffnen oder doch einfach diese Rezepte übergehen können, verwundert mich dann doch.

Ich werde die beiden Kochgruppen hier explizit nicht nennen, weil ich niemandem zunahe treten will. Nur den Ablauf will ich doch ein wenig schildern. Auf das Veröffentlichen von zwei Stierhodenrezepten und einer anschließenden Veröffentlichung eines Kalbshirnrezepts erfolgte in der ersten Kochgruppe ein kräftiges Bashing meiner Person, mit etwa 360 (!) Kommentaren in einem der Threads. Danach, als anscheinend einige Mitglieder der Gruppe diese wegen meiner Rezepte verließen, legte mir der Leiter der Gruppe nahe, nicht mehr so viel zu posten. Mein freundlicher Hinweis, dass ich dies als Zensur empfinde, verärgerte ihn und er warf mich aus der Gruppe. In der zweiten Gruppe überlegen vermutlich auch einige Mitglieder nach dem Veröffentlichen der Hoden- und eines Insektengerichts, die Gruppe zu verlassen. Auch hier wies mich der Leiter zurecht, solche Rezepte in Zukunft zu unterlassen, sonst würde er mich aus der Gruppe entfernen.

Dass es auch durchaus andere, weil positive Reaktionen auf solche Rezepte gibt, zeigten mir Kollegen, die kulinarisch keine Scheuklappen aufhaben und für neue Eindrücke offen sind. Vielleicht haben sie in ihrem Leben auch schon alles probiert und gegessen. Zum Insektengericht kam ein freundlicher Kommentar eines Kollegen, der in Thailand lebt und diese Insekten dort öfters isst. Sie würden in Öl frittiert und passten wunderbar zu einem kalten Bier. Ein anderer Foodblogkollege empfand das Rezept als „Klasse!“, und eine Foodblogkollegin fragte an, in welche Richtung die Insekten denn geschmacklich gingen, fand das Foto des Gerichts aber schon mal gut.

Anyway, ich würde mir von Kulinarikern einfach nur einen breiteren Horizont wünschen. Und Offenheit für neue, auch ungewohnte und unbekannte Rezepte. Mehr nicht. Aber mit dieser Erwartung liege ich anscheinend falsch.

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24 Gedanken zu „Zensur in Kochgruppen auf Facebook

  1. Immer gleich den Begriff „Zensur“ zu bemühen, wenn so etwas passiert, finde ich inflationös. Er verwässert dadurch nur. Letztendlich haben sich die Gruppen wie ganz normale Cliquen verhalten: Wenn einer dabei ist, der sich nicht dem Mainstream der Clique anschließt und immer wieder gegen diesen verstößt, wird er ausgeschlossen, weg gemobbt oder wie man das dann auch immer nennen will. Das soll nicht heißen, dass ich das Verhalten gut finde, aber es ist völlig natürlich. Wenn ein Fleischbefürworter aus einer Vegetarier-Gruppe ausgeschlossen wird, ist das doch auch normal.
    Dein Blog beackert nunmal das ganze Feld kulinarischer Aspekte, unbeeinflusst von Mode und Mainstream. Das ist doch primär erstmal positiv zu betrachten. Und wenn andere dich nicht in der Gruppe drin haben wollen, mach doch eine eigene auf. 😉 Ich verstreue meine Rezepte auch nur in meiner Timeline bei Facebook, in den Gruppen, denen ich folge, tu ich das nicht. Im Gegenteil: Die eine ist mir mittlerweile etwas zu rezeptlastig geworden, dass ich sie wohl bald verlassen werde, wenn sich das nicht ändert.

  2. Könnte aber auch sein, dass Deine teilweise sehr penetrant zu Tage gebrachte Art die Leute dort aufgebracht hat. Durchaus wurden Stierhoden dort besprochen, aber niemand nahm das absolute Wissen für sich in Anspruch. Zudem – in einer hochklassigen Kochgruppe mit Fertig-Billigpasta und Fertigfonds Eindruck schinden zu wollen… Damit hast Du Dich schon zu Beginn Deiner Aktivitäten lächerlich gemacht. Bemerkt hast Du die feinen Hinweise nicht, kleine Frozzeleien wolltest Du sogar erklärt bekommen. Kurz: die zweite Gruppe war homogen, bevor Du versucht hast, diese zu spalten mit Rezepten, die meist nichts besonderes waren, aber durch Deine aggressive Verteidigung aufgefallen sind.

    Aus der ersten Gruppe wurdest Du ausgeschlossen, weil da eben nicht zwischen Männlein und Weiblein unterschieden wird, weil auch diese Gruppe geschlechterneutral geführt wurde. Bis eben auch hier wieder – ob bewusst oder nicht – der Spaltkeil in Form einer absolut unsinnigen Umfrage gegipfelt ist.

    Überdenke Deine Art, anderen Menschen zu begegnen und vielleicht bleibst Du auch einmal etwas länger in einer Gruppe. Denke doch einfach einmal darüber nach.

  3. wenn du schon der meinung bist, den fall noch mal aufrollen zu müssen, womit du dir sicher keinen gefallen tust, dann schildere bitte den verlauf richtig.

    ich habe dich nicht gebeten, auf deine rezepte zu verzichten, sondern lediglich den vorschlag gemacht, die häufigkeit der postings zu überdenken, um somit die wellen der reaktionen ein wenig abebben zu lassen. ferner schlug ich dir vor, dich in der gruppe zunächst mal ein wenig umzuschauen…wie wird gekocht..wie wird fotografiert…mit dem hinweis, das man wirklich viel von den anderen lernen kann, denn eins muss t du zugeben, sowohl in der art der zubereitung, als auch an der art der präsentation, hast du noch luft nach oben.

    deinen vorwurf der zensur, hab ich dann mit deinem ausschluss quittiert, ja- das ist richtig, denn ich habe dich nicht zensiert, sondern war bemüht, dir eine brücke zu bauen, die du nicht betreten wolltest….danach habe ich sie abgebrochen.

    da du mit gruppenverweisen schon einschlägige erfahrungen gemacht hast, solltest du dein auftreten anderen gegenüber vielleicht einfach mal überdenken…schuld sind nicht immer die anderen !

    1. @Thomas
      Eigentlich wollte ich nochmals an Dich herantreten und fragen, ob Du Deine Entscheidung mit meinem Ausschluss aus der Kochgruppe „Käptn’s Dinner“ nochmals überdenken willst. Mittlerweile bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass der Ausschluss in Ordnung war und gut ist und ich nicht mehr in die Gruppe zurück möchte. Diese Tür ist zugegangen, andere werden aufgehen. Daher nur noch meine Hinweise als Erläuterungen zu den Kommentaren hier.

      Ich habe Dich bei Deiner Äußerung im Chat falsch verstanden. Du meintest mit weniger posten, dass ich nicht 5 Mal pro Woche posten solle, sondern vielleicht 1–2 Mal. Dann würden sich Reaktionen und Kommentare auch besser verteilen oder verlaufen. Ich verstand leider unter „weniger posten“, bestimmte Rezepte nicht zu posten, was mich leider zu der Annahme der Zensur brachte. Das tut mir leid.

      Nachdem ich in den letzten Jahren aus zwei Mailingliste und zwei Kochgruppen auf Facebook geflogen und aus der dritten Gruppe selbst ausgetreten bin, weil ich dort nicht mehr posten will, sehe ich ein, dass ein Hauptgrund dafür auch bei mir selbst liegen muss.

      Ich bin zu der Überlegung gekommen, dass ich sehr oft die Erwartung habe, dass ich mit meinen Äußerungen bei anderen Menschen sowieso nicht ankomme und gegen eine Wand laufe. Deswegen bin ich manchmal von vornherein „auf Krawall gebürstet“. Das resultiert aus vielen Erfahrungen in den zurückliegenden Jahren, und ich kann es auf die Schnelle nur sehr schwer abstellen.

      Ich muss feststellen, dass mein Foodblog in allem eher zum Gegeneinander denn zum Miteinander aufgebaut ist. Was ich zubereite, wie ich es schreibe, was ich poste, sogar mein täglicher Blick auf die Statistiken – ah, ja, meinen Post zur „Zensur“ geschrieben, jetzt haben’s alle gelesen, die Besuche sind auf über 120 angestiegen –, eben einfach alles. Ich denke, man sollte sich vielleicht ab und zu besser die Hand reichen als gegeneinander anrennen.

      Ich stelle auch fest, dass viele meiner Bücher, die ich als Autor geschrieben habe, ähnlich geschrieben sind, eher mit dem erhobenen Zeigefinger.

      Ich werde das überdenken und versuchen, eine andere Kommunikation auszuüben.

      Du kannst Dir gern mal das letzte Posting auf meinem Foodblog anschauen, in dem ich einen anderen Stil und eine andere Formulierweise bei dem Rezept versucht habe. Ich muss diese andere Art zu kommunizieren erst ausprobieren, bis es einigermaßen gelingt. Aber es sind mir in den letzten Tagen einige Dinge klar geworden, die ich ändern sollte.

      1. Wenn es das ausgelöst haben sollte, dann kann man dem ganzen Vorgang ja noch was positives abgewinnen. Ich glaube dir nd wünsche dir auf dem Weg zur konfliktfreieren Kommunikation viel Glück

  4. Einspruch, euer Ehren! Nicht dass du „anstößige“ Rezepte gepostet hättest. Es ging nicht um die Innereien. Es ging um etwas ganz Subtileres.

    Ich hatte dir schon einmal geschrieben, dass dein oberlehrerhafter Ton einem Amateur, der du ja – wie wir alle – bist, nicht zusteht. Ein ganz Großer, wie z.B. der Lafer, darf sagen: „Nehmen Sie …“ Aber er benutzt diesen Imperativ gar nicht. Du kannst sagen „Ich nehme …“ oder es neutral halten. Verstehst du den Unterschied?!

    Zusammen mit den nicht sehr attraktiven Arrangements (nicht die technische Qualität der Fotos) hat das nicht in diese harmonische Gruppe gepasst. Viele haben dich – zunächst freundlich und zurückhaltend – darauf hin angesprochen. Aber du hast dann eben in deiner arrogant wirkenden Art geantwortet und selbst keine Zurückhaltung an den Tag gelegt, als die Vorwürfe dann konkreter und auch ziemlich massiv wurden. Da hat dann sicher auch nicht mehr jeder den richtigen Ton getroffen. Und dass sich Einige von der Gruppe verabschieden wollten, war natürlich auch überzogen.

    Eine Facebook Gruppe macht nur Spaß, wenn die Atmosphäre stimmt. Darüber wacht der Admin. Und er tut gut daran, einzugreifen. Er hat es nicht mit der Keule getan, sondern dir Gelegenheit gegeben, durchzuatmen und erst mal Ruhe einkehren zu lassen. Ich kann ihn da durchaus verstehen, wenn er dann, aufgrund deiner Reaktion, die Reißleine doch gezogen hat. Das hat mit Zensur nichts zu tun. Er hat lediglich von seinem Hausrecht gebrauch gemacht. Zensur ist ein ganz übler Vorgang dort, wo die Öffentlichkeit um die Wahrheit betrogen wird.

    Wenn du gerne extreme Sachen kochen und das mitteilen möchtest, dann freue ich mich darüber, weil ich vielleicht etwas von dir lernen kann. Aber da musst du mich schon überzeugen. Zuerst mit ansprechenden „Mouthwatering“-Fotos. Da hast du ja schon Rat angenommen und wirst auch besser. Weiter so!

    Wenn du dich dann auch noch textlich zurücknimmst und nicht immer so tust, als hättest du alle kulinarischen Weisheiten mit Schaufeln gefressen, dann wäre das noch besser. „Schaut mal, was ich gekocht habe, ich finde das gelungen. Und was meint ihr …?“ Das wäre ein vernünftiger Tenor, mit dem du in keiner Gruppen Ärger bekommst.

    Die andere Gruppe hat dich übrigens nicht wegen deiner Vorlieben für Innereien oder Insekten ausgeschlossen. Hier ging es um Äußerungen, die andere als beleidigend empfanden.

    Ich würde mir schon Gedanken machen, wenn ich in zwei Gruppen rausgeflogen wäre und nicht gleich die Schuld bei anderen suchen. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.

  5. Für den Fall, dass mit der ersten Gruppe „Kochen.Essen.Bloggen!“ (ich nenne die sogar gerne explizit, es gibt nämlich keinen Grund, das zu verschweigen) gemeint ist, dort habe ich Dich nicht ausgeschlossen, weil Du irgendwelche Stierhoden-Rezepte gepostet hast (darum geht es in der Gruppe ja auch gar nicht), sondern weil Du wiederholt beleidigende, sexistische und anmaßende Kommentare gepostet hast.

    Ich habe Dich mehrfach in der Gruppe und auch per PN aufgefordert, Dich zurückzunehmen, aber irgendwann muss ein Admin im Sinne der Gruppe handeln – in diesem Fall war die logische Konsequenz Dein Ausschluss aus der Gruppe, andernfalls wären andere Gruppenmitglieder, die sich durch Dich und Deine Äußerungen belästigt fühlten, ausgetreten.
    Vielleicht interessiert es Dich, dass es weder vor Deinem Gruppenbeitritt, noch nach Deinem Gruppenauschluss zu derlei Problemen gekommen ist – ich würde Dir also dringend empfehlen mal in Dich zu gehen, Dein Verhalten zu reflektieren und die Fehler nicht nur bei anderen zu suchen, sondern evtl. auch mal bei Dir selbst. Ist nur sone Idee…

    1. Moin, Stephanie, Du hast recht, dass ich mich in meiner Wortwahl vergriffen habe, als ich die Gruppe oder weibliche Teilnehmer als „schnatterendes Kaffeeklatschkränzchen“ bezeichnet habe. Das tut mir leid.
      Fakt sind aber auch zwei Dinge:
      Die immer wieder auftauchenden Posts von weiblichen (!) Teilnehmern mit der Frage zu einer Mailanfrage eines Webshops oder einer anderen Firma zum Test oder der Präsentation eines Produkts fand nicht nur ich unnötig. Wie ich schon schrieb, kann man dies nach Prüfung des Shops oder der Firma auf Seriosität für sich selbst entscheiden. Dieser Meinung waren auch andere Teilnehmer der Gruppe, die mir nach dem Rauswurf dies mitteilten.
      Meine Wortwahl war nicht passend, wie ich oben schrieb. Aber der Vorwurf oder die Warnung, dass jetzt von mir sexistische Äußerungen folgen könnten, kam von einer Teilnehmerin der Gruppe. Den Namen nenne ich hier nicht. Die Beleidigungen, wenn Du sie so nennen willst, kamen also nicht nur von mir. Ich habe nicht sexistisch beleidigt.
      Und ich suche die Fehler nicht bei anderen, ich weiß, dass vieles auch bei mir liegt und auf mich zurückzuführen ist und bemühe mich gerade, das zu ändern und eher einmal anderen die Hand zu reichen und auf sie zuzugehen, als dass man gegeneinander anrennt.

  6. Dein Zitat: *Anyway, ich würde mir von Kulinarikern einfach nur einen breiteren Horizont wünschen*.
    _____________________

    Du kannst nur das von anderen verlangen, was du selber bereit bist zu geben!
    (c;

    Aber in deinem persönlichen Blog darfst du natürlich schreiben, was du möchtest – darum sind auch alle Argumente und Meinungen diesbezüglich, die du deswegen von anderen dafür bekommst – deine , ganz allein deine (c;

  7. Das Spiel geht in die dritte Runde. Und wieder bin ich aus einer Kochgruppe auf Facebook rausgeflogen, und ich bin mir nicht zu schade, es hier zu posten. Das Wort „Zensur“ nehme ich zwar nicht mehr in den Mund, aber es gibt schon merkwürdige Administratoren von Kochgruppen und merkwürdiges Verhalten.

    Ausgangspunkt waren Antworten von mir auf einen Beitrag einer Teilnehmerin mit dem Infragestellen ihres Ekels vor Fisch (!) und auch Innereien. Mit dem Hinweis, Ekel ist sehr häufig anerzogen oder gelernt und sicherlich nicht gottgegeben. Schon war ich wieder in der Rolle des Besserwissers, Provokateurs und Buhmanns. Darauf folgte dann mein Posten eines Pansen- und eines Stierhodenrezepts. Und dann war eben alles zu spät.

    Mein Hinweis zu Ekel bestand darin, dass ich akzeptiere, wenn jemand mit irgend einer Speise schlechte Erfahrungen gemacht hat und sie aus diesem Grund nicht mehr essen möchte. Und ich will dann diesem Gegenüber mit Sicherheit kein Essen aufzwingen, vor dem er sich aufgrund dieser Erfahrungen ekelt. Was ich nicht akzeptieren will, ist, dass manche Menschen einen Ekel vor bestimmten Speisen haben, obwohl sie sie noch nie probiert haben. Also eine Meinung äußern über ein Produkt oder ein Gericht, obwohl sie gar nicht wissen, wie es schmeckt. Das kann ich nicht akzeptieren. Bei mir gilt die Devise: erst probieren, dann darüber urteilen. Wenn ich etwas nie gegessen habe, weiß ich schließlich auch nicht, wie es schmeckt – bäh oder lecker.

    Leider gibt es Administratoren von Gruppen, die dies alles als Provokation ansehen und dann unverständlich reagieren. Obwohl bei etwa 20 Teilnehmern an der Diskussion 10 Personen teilnahmen, die die Innereiengerichte „mutig“, „faszinierend“ und „außergewöhnlich“ fanden. Das scheint aber zur Administratorin nicht durchgedrungen zu sein. Ebenso wie meine Argumentation zum Ekel. Nun gut, ich ziehe mir den Schuh des Buhmanns gerne an. 🙂

    1. Du schaffst es aber auch immer wieder. 😉 Aber kein Wunder: Du bist direkt und ehrlich. Eine Eigenschaft, die meiner Erfahrung nach immer mehr von „political correctness“ oder diplomatischen Antworten verdrängt wird.
      Damit will ich nicht sagen, dass die anderen lügen. Das liegt mir fern. Wenn ich mir aber in den Facebook-Gruppen oder auch in einigen Kochblogs die Kommentare zu Rezepten und Bildern ansehe, und dann nur sowas lese wie „Tolle Bilder!“, „Supertolles Rezept, das werde ich morgen gleich nachkochen“ usw. dann schwillt mir (auch) der Kamm. Diese gegenseitige Beweihräucherung geht mir sowas von auf den Keks, dass ich derartiges dann anfange zu ignorieren.
      Solche Polterer, wie Du einer bist, passen nicht dazu. 😉

  8. In der letzten Kochgruppe auf Facebook, die sich noch glücklich schätzen darf, dass ich ihr angehöre :), kamen eben von einer Teilnehmerin Kommentare:

    Stierhoden = ekelhaft
    Pansen = pervers

    Tja, mit solchen Personen muss ich mich ständig auseinandersetzen. Die Leute lernen es nie, oder?

  9. Und es geht lustig weiter in die vierte Runde. Und wieder muss eine Kochgruppe auf Facebook ohne mich glücklich werden. Vorausgegangen war eine kurze Unterhaltung mit einer Teilnehmerin, die Stierhoden ekelig und Pansen pervers fand. Ich argumentierte, dass sie – ohne die Gerichte mal probiert zu haben – eigentlich kein Urteil darüber abgeben könne, ob die Gerichte bäh oder gut sind.

    Die Kochgruppe erlaubt laut Gruppenregeln keine Werbung für Foodblogs. Also habe ich mich zurückgehalten und mein Foodblog nie erwähnt. Andere taten dies jedoch. Ich stellte also eine ganz einfache Frage, was denn nun erlaubt sei, die Nennung oder eben nicht. Nun sind anscheinend einige Teilnehmer auf mein Foodblog gestoßen und gestolpert sind sie über das Hunde- und das Katzenrezept. Leider wurde in beiden Rezepten überlesen, dass ich diese Rezepte nur durchgereicht habe, da ich dieses Fleisch nie zubereitet habe, weil es in Deutschland verboten ist.

    Aber auch hier eine merkwürdige Reaktion der Administratoren der Kochgruppe. Obwohl meine Anfrage in der Gruppe durchaus nett, freundlich und mit konkretem Hintergrund erfolgte – Nennung von kulinarischen Facebookseiten oder Foodblogs, ja oder nein? –, erfolgte ohne vorheriges Anschreiben oder Mahnung – warum auch, mir steht frei, was ich auf meinem Foodblog veröffentliche – der sofortige Ausschluss aus der Gruppe, ohne dass ich den eigentlichen Grund dafür erfahren habe. Ich konnte somit nur mutmaßen, wie oben geschehen.

    Na ja, ich mach’ dann mal weiter mit meinem Foodblog. 😀

  10. Ich habe mich nun zu dem Urteil durchgerungen, dass die Deutschen in kulinarischen Angelegenheiten borniert sind. Wie es auch schon Kollegen von mir sagten, die sowohl in Deutschland als auch im Ausland leben.

    Vier Facebook-Kochgruppen habe ich ja schon hinter mir. Nun versuchte ich es in vier weiteren, die mir geeignet schienen. Bei allen vieren habe ich aber vor einer ersten Teilnahme den Administrator angefragt und um eine Entscheidung für oder gegen den Verbleib in der Gruppe gebeten.

    Mir ging es um folgende, für mich maßgebliche Dinge:
    a) Ich akzeptiere keinen Ekel vor Gerichten, die man nicht einmal gekostet hat. Mein Credo lautet: „Erst ein Gericht probieren, dann ein Urteil darüber fällen. Aber nicht vorher!“
    b) Ich koche auch „Iggitereien“ – sprich, Innereinen, auch Pferdefleisch oder Insekten.
    c) Auf meinem Foodblog, auf das ich in den Postings in den Gruppen absichtlich nicht hinweise, finden sich auch Rezepte zu Hund, Katze und Meerschweinchen. Wer damit Probleme hat, sollte dies einfach überlesen und sich nicht daran stören. International gesehen werden diese Gerichte sehr oft zubereitet.

    Bei der ersten Kochgruppe bin ich anscheinend in einer „gutbürgerlichen“ Kochgruppe gelandet, deren Administratorin, mit der ich recht fair kommunizierte, mir einen Ausstieg aus der Gruppe vorschlug, da meine kulinarischen Ausrichtungen nicht zur Gruppe passten. Dem bin ich gefolgt.

    Merkwürdig erschienen mir nur mal wieder Äußerungen einer Teilnehmerin, die mir zeigten, wes’ Geistes Kind sie ist. Es gab Bemerkungen wie „Mit Menschen wie Dir möchte ich mich nicht auseinandersetzen“, „Du bist nicht mein Niveau“, „Geh’ spielen“, „Du bist für mich eine arme Socke“, „Ich könnte Dir noch einiges sagen, aber das bist Du nicht wert“. Und dann als letztes der Wunsch, ich solle als Hund, Katze oder Meerschweinchen wieder zur Welt kommen, was mir dann blühe, wüßte ich ja, und sie würde sich daran freuen.

    Aufgrund des Hunderezeptes habe ich ja schon Morddrohungen erhalten. Das ist nicht Neues für mich. Dass mir dies hier jemand in einer versteckten, blumigen Antwort mitteilt, schreckt mich nicht. Es zeigt einfach einmal mehr, dass alles, was für bestimmte Menschen nicht in ihr Denkschema passt, abgelehnt und verteufelt wird. Und die Quelle, somit der ursprüngliche Poster, gnadenlos mit Häme überzogen wird. Und das ist nur freundlich ausgedrückt.

    Sei’s drum. Ich berichte noch von den anderen drei Kochgruppen.

    1. Es ist mit Kochgruppen wie mit allen Vereinigungen von Menschen, die vordergründig das Selbe wollen. Der Mensch ist viel zu individuell, um sich wirklich in eine große Gruppe einfügen zu können. Gerade bei kulinarisch geprägten Gruppen gibt es so viele Geschmacksrichtungen wie es Leute gibt. Und manche vertreten ihre Weltanschauung sicherlich auch sehr dogmatisch und sind intolerant. Deswegen darfst du dich auch nicht wundern, wenn du Gegenwind bekommst. Schließlich bist du auf deine Art genauso dogmatisch und intolerant. Du verlangst, dass Menschen ihren angeboren, anerzogenen oder sonstwie erfahrenen Ekel überwinden und etwas probieren sollen, was ihnen schon deswegen nicht schmecken wird, weil sie eine vorgefasste Meinung haben. Warum ist dir so wichtig, dass sie dich für deine „extremen“ Gerichte auch noch loben? Lass sie doch einfach in Ruhe. Du provozierst doch den Widerspruch! Manchmal habe ich den Eindruck, du suhlst dich geradezu darin. Du kommst mir vor wie Don Quichote, der gegen Windmühlenflügel kämpft. Ziehe doch lieber dein eigenes Ding durch und schare diejenigen um dich, die das gut finden. Du hast doch eine eigene Gruppe gegründet. Werbe dafür und du wirst Zuspruch bekommen, wenn auch sicherlich nicht in großen Maßen.

      1. Moin,

        auch Facebook-Gruppe 6 scheint die falsche zu sein, von dort erhielt ich dann doch den Hinweis, Innereienrezepte seien „Igittereien“ und in der Gruppe nicht sehr gern gesehen. Es gäbe dann zu viele Diskussionen darüber. Vermutlich werde ich dort auch nicht sehr lange Mitglied bleiben.

        Fälschlicherweise hatte ich die Antwort einer Administratorin zuerst dieser sechsten Gruppe zugeordnet. Aber mir unterlief ein Fehler, denn sie gehörte zur Kochgruppe 7, die ich hier auch namentlich nenne: „Kochen mit Spaß“.

        Ich scheine mit dieser Kochgruppe endlich „meine“ Kochgruppe gefunden zu haben. Eine Gruppe mit über 300 Mitgliedern. Und, wenn ich das so frei sagen darf, es scheinen vorwiegend „Ausgestoßene“ zu sein, die aus anderen Kochgruppe geschasst wurden.

        Und eine der Regeln in der Gruppe ist, dass ein „Igitt!“ oder „Bäh!“ unter einem Rezept nicht akzeptiert wird. Denn alles ist Geschmackssache. Und um sich ein Urteil über ein Rezept oder Gericht zu erlauben, sollte man es erst einmal probiert haben. Erst dann kann man sich ein Urteil erlauben. Das ist genau mein Credo.

        Ich war sehr erstaunt über die warmherzige Aufnahme in dieser Kochgruppe und die Postings der Teilnehmer, die jetzt zum Teil schon auf meine Innereiengerichte warten. 🙂 Eine Aufnahme, wie ich sie eigentlich in jeder Kochgruppe erwarten würde. Denn – es geht doch um’s Kochen, oder? Und was sollen da Reglementierungen?

        Nun bin ich gespannt auf den weiteren Verlauf und das Prozedere in der Gruppe.

  11. Tja, heute bin ich wieder aus einer Facebook-Kochgruppe geflogen. Aus der Gruppe „Was kochen wir heute 2.0“. Es war eine einfache Anfrage, weil meine Bratensauce zu süß geworden war. Ich habe die Anfrage in vollstem Vertrauen an die Kochkünste der Teilnehmer in dieser Gruppe gestellt. Weil auch die bisherigen Antworten der Teilnehmer immer sehr freundlich und entgegenkommend waren.

    Nun erhielt ich auf meine Frage etliche, zum Teil widersprüchliche Antworten. Das eine ja, dann doch nicht, das andere nein, dann doch, ich musste das erst einmal verstehen und filtern und auch dann wusste ich noch nicht weiter. Dann wurde mir vom Administrator sogar noch Beratungsresistenz vorgeworfen. Das war ja noch der Oberknüller. Dann flog ich raus. 😀

  12. Sei froh das du die Frage in einer Gruppe mit nur ca. 170 Mitgliedern stelltest.
    Stell dir mal vor du bist in einer Kochgruppe mit 15.000 Mitglieder aufwärts, die gibt es!
    Wenn du da eine Frage stellst, kann es dir passieren, dass dir in wenigen Minuten zig Antworten gegeben werden!
    Logisch bekommt man widersprüchliche Antworten, auch wenn man kocht! WEIL!! Es kocht jeder anders und jeder hat so seine Tipps!
    Dir hat NUR nicht gefallen, dass es mal WIEDER nach deinem Gusto ging und du auf Fragen – die berechtigt gestellt wurden – zickend reagiertest.
    In der Gruppe sind Leute „unterwegs“ von denen du noch eine ganze Menge hättest lernen können ABER wie immer standest du dir wieder mal selbst im Weg!
    Und noch was… du wurdest nicht rausgeworfen, du bist allein „gegangen“ 😉

  13. Heute habe ich den Spieß mal umgedreht – eigentlich nicht ich, sondern die Administratorinnen einer Facebook-Kochgruppe. Namen nenne ich nicht. Ich schreibe mir das auch nicht als Erfolg auf die Fahne oder brüste mich damit. Nö.

    Ich habe ein Rezept zu Pferde-Carpacchio gepostet und wurde daraufhin extrem angefeindet. Ich habe keine Ahnung von Lebensmitteln, Essen, Kochen oder Rezepten schlechthin. Dabei wies ich darauf hin, dass dies doch MEIN Rezept sei und es niemand, wenn es ihm nicht schmecke, nachkochen oder nachzubereiten muss.

    Irgendwann kam eine andere Teilnehmerin hinzu, fand diese überzogene Kritik völlig hinfällig und bat mich, mich nicht weiter zu rechtfertigen, weil ich alles richtig gemacht habe. Die Administratorinnen warfen schließlich die beiden Übeltäter aus der Gruppe. 😀

    1. Und wieder muss eine Kochgruppe ohne meine geschätzte Teilnahme zurecht kommen und auf meine kulinarischen Kreationen verzichten 😉 – Rauswurf ohne Mitteilung und Begründung, vermutlich wegen eines einzelnen, ironischen Kommentars in einem Thread.

      1. Du hast vergessen zu erwähnen, dass das die Gruppe ist, in der Du so „warmherzig aufgenommen“ wurdest. Und in der Du vielen auf den Geist gegangen bist…

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