Heute feiere ich ein wenig und bereite ein besonderes Gericht zu. Ich habe heute meinen 55zigsten Geburtstag.
Ich hatte auch überlegt, zur Feier des Tages essen zu gehen. Ich hätte mich dann für ein Restaurant bei mir in der Nähe entschieden, das nach Art eines bayerischen Brau-Hauses aufgemacht ist. Dort hätte ich eine Schweinshaxe mit Knödeln bestellt. Aber ich hätte dann auch meinen Fotoapparat mitnehmen und das Gericht für mein Foodblog fotografieren müssen. Und das mache ich im Restaurant oder auch im Biergarten nur sehr ungern.
Als Alternative hätte ich auch seit 2 1/2 Jahren endlich mal wieder beim Lieferservice bestellen können. Ich hätte einen China-Imbiss gewählt und dort ein vegetarisches Gericht. Das hätte ich zuhause auch fotografieren können. Aber Fastfood zum Geburtstag? Dann doch eher nicht.
Also entschied ich mich dafür, doch wieder selbst etwas zuzubereiten und für dieses Carpacchio. Carpacchio ist vom Rinder- und Pferde-Carpacchio bekannt. Es wird aus Rinder- oder Pferde-Rumpsteak zubereitet. Es besteht aus rohen, sehr dünn geschnittenen Scheiben Fleisch, angerichtet auf einem Teller, gesalzen, gepfeffert und mit etwas Olivenöl und Balsamico-Essig garniert. Es schmeckt köstlich.
Auf einen Rat meiner Kollegin Petra Hammerstein, die den Foodblog „DerMutAnderer“ betreibt, habe ich auch einmal rohe Kalbsleber, nur mit Salz und Pfeffer gewürzt, gegessen. Auch das mundet hervorragend.
Und wenn man diese Produkte roh genießen kann, dann kann man auch zur Feier des Tages Stierhoden roh in dünne Scheiben aufgeschnitten, als Carpacchio, genießen. Mit frisch gemahlenem Meersalz und schwarzem Pfeffer gewürzt. Mit etwas gutem Olivenöl und Balsamico-Essig mariniert. Ein Gaumenschmaus. Die Stierhoden sind wie die Leber eines Tieres Drüsengewebe. Daher schmecken sie auch wie rohe Leber sehr fein und zart.
Ich habe die insgesamt vier Stierhoden und zusätzliche weitere Innereien, die sonst schwierig zu bekommen sind, von der Online-Metzgerei Böbel bezogen, die diese Produkte liefert. Für die restlichen drei Stierhoden werde ich in der kommenden Zeit noch einige Rezepte kreieren.
Stierhoden gibt man am besten 2–3 Srunden in den Gefrierschrank, damit sie leicht anfrieren. Dann kann man die sie umgebende Haut leicht abziehen. Und sie anschließend quer in dünne Scheiben schneiden.
Zutaten für 1 Person:
- 1 Stierhoden
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer
- Olivenöl
- Balsamico-Essig
- zwei Schippen oder ein halbes Baguette
Zubereitungszeit: 5 Min.
Stierhoden 2–3 Stunden in den Gefrierschrank geben.
Herausnehmen und mit einem scharfen Messer die äußere Haut längs einschneiden. Mit den Fingern die Haut um den Stierhoden abziehen.
Stierhoden quer in dünne Scheiben schneiden.
Scheiben auf einem Teller anrichten. Mit frisch gemahlenem Meersalz und schwarzem Pfeffer würzen. Mit etwas gutem Balsamico-Essig und Olivenöl marinieren. Servieren.
3 Gedanken zu „Stierhoden-Carpacchio“
Erstmal alles Gute zum Geburtstag, auch wenns nachträglich ist.
Täuscht das auf dem Bild? Aber dünne Scheiben sehen normalerweise irgendwie dünner aus. 😉 Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es trotz anfrieren schwierig ist, sowas wie Stierhoden dünn zu schneiden. Das oben sieht aber trotzdem eher wie Medaillons aus. 😉
Moin, Dirk, danke für die Glückwünsche. Die Stierhoden lassen sich tatsächlich nur sehr schwierig schneiden. Es sind ja Drüsen und diese sind nicht so ganz kompakt und stabil, dass man sie einfach in sehr dünne Scheiben schneiden könnte. Aber das Carpacchio war dennoch sehr lecker, die Hoden sind sehr zart. Das, was übrig blieb, habe ich gestern zu gebratenen Stierhoden-Scheiben verarbeitet. Diese waren ausgezeichnet. Sie sind noch zarter als jedes Entrecôte oder Filetsteak. Sehr empfehlenswert. Ich war versucht, dem Beitrag im Foodblog eine Überschrift wie „Voll auf die Eier“ oder „Der Mann hat Eier“ zu geben, weil ich ja Bulleneier und Hühnereier verwendet habe. Ich habe mich dann aber doch zurückgehalten. 🙂
Die Chance für eine solche Überschrift hätte ich mir nicht nehmen lassen. 😉 Vielleicht ja auch noch eine Anspielung auf Currywurst mit einarbeiten? Wenn sie an der Bude eine Maschine zum Wurstzerkleinern haben, gucken gerade Männer auch manchmal etwas irritiert. So’ne Wurst ist ja auch nur ein Phallussymbol. 😉