Ich esse eigentlich gern scharf. Aber dieses Gericht war nach der Zubereitung fast zu scharf, so dass ich es fast nicht essen konnte. Ich habe deswegen beim Abschmecken der Sauce etwas Sahne hinzugegeben, um die Schärfe auf ein erträgliches Maß zu mildern.
Da fiel mir ein früherer, mittlerweile verstorbener Nachbar ein. Er aß gerne scharf und prahlte auch damit, dass er sehr gut Schärfe im Essen vertrage. Wir hatten einmal bei meinem früheren, türkischen Lebensmittelhändler, der mittlerweile seit einigen Jahren schon sein Geschäft verkauft hat, im Sommer ein kleines Grillfest veranstaltet. Der besagte Nachbar kam mit zwei selbst zubereiteten Spießen, auf denen sich jeweils fünf ganze Habañeros befanden. Diese grillte er. Nachdem er jedoch ein oder zwei dieser Habañeros verspeist hatte, wurde er sehr rot im Gesicht, fing an zu schwitzen und konnte sich fast nicht auf den Beinen halten. Er ging schnurstracks geraden Weges nach Hause. Nach etwa einer Stunde kam er wieder zurück und sagte, er habe sich erst einmal hinlegen müssen. Die Habañeros waren doch etwas zu scharf und hätten ihm mächtig auf den Kreislauf geschlagen. Seitdem hat er nie wieder damit geprahlt, dass er sehr gut Schärfe im Essen vertrage.
Ich habe bei diesem Gericht eine ganze gelbe Habañero kleingeschnitten und mitgegart. Dies war vermutlich doch etwas zuviel.
Schon beim Anbraten des Gemüses merkt man, dass man eine scharfe Zutat mit verwendet hat, denn der aufsteigende Dampf des Gerichts, der in Nase und Mund gelangt, reizt sofort zum kräftigen Husten.
Man sollte auch unbedingt vorsichtig sein, mit den Fingern, mit denen man die Habañero angefasst hat, nicht an Schleimhäute an Auge, Nase oder Mund oder auch nicht in den Intimbereich zu fassen. Warum, das merkt man sofort, denn es brennt sofort.
Nichtsdestotrotz, die Sahne hat die Schärfe etwas abgemildert und die Gemüse-Sauce ist wirklich sehr schmackhaft. Es ist also doch noch ein leckeres Gericht.
Jetzt freue ich mich aber schon einmal auf die nächsten Toilettengänge, denn Sie wissen ja sicherlich auch: Scharfes Essen brennt immer zweimal. 🙂
Ich frage mich aber mittlerweile , ob ich scharfe Gerichte wirklich so gern esse.
Efiche tricolore mit scharfer Gemüse-Sauce
Zutaten
- 2 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Lauchzwiebel
- 1 Wurzel
- 1 gelbe Habañero
- 1 rote Paprika
- 8 Strauch-Tomaten
- 300 ml Wasser
- 100 ml Sahne
- sehr viel frische Rosmarinzweige (15 g)
- 3 Lorbeerblätter
- Kreuzkümmel
- edelsüßes Paprika-Pulver
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- 350 g Efiche tricolore
- Butter
Anleitung
- Blätter des Rosmarin abzupfen und kleinwiegen.
- Gemüse putzen, gegebenenfalls schälen und kleinschneiden.
- Butter in einem Topf erhitzen und Gemüse darin einige Minuten anbraten. Mit dem Wasser ablöschen. Sahne dazugeben. Mit Kreuzkümmel, Paprika-Pulver, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Lorbeerblätter dazugeben. Ebenfalls Rosmarin dazugeben. Alles umrühren und zugedeckt bei geringer Temperatur 1 Stunde köcheln lassen.
- 10 Minuten vor Ende der Garzeit Pasta nach Anleitung zubereiten.
- Sauce abschmecken.
- Pasta auf zwei tiefe Pasta-Teller verteilen. Gemüse-Sauce darüber verteilen.
- Servieren. Guten Appetit!